Über eine tiefe und systematisch aufgebaute Bindegewebsarbeit wird der ganze Körper in seinen Einzelbereichen neu geordnet. So können sich  alte Spannungsmuster und die daraus resultierenden Haltungsgewohnheiten lösen und das Entwickeln einer neuen Haltung und Aufrichtung wird möglich.

Es wird im Bewusstsein  der Ganzheitlichkeit gearbeitet: der Körper wird nicht nur als Funktionseinheit sondern als Ausdrucksinstrument der gesamten Person gesehen und beachtet.
Strukturelle Körperarbeit hat sich aus zwei Wurzeln entwickelt, entsprechend den großen Bereichen Körper und Psyche, die in dieser ganzheitlichen Arbeit angesprochen werden und Veränderung erfahren.

Die Grundlage für die Arbeit am Körper selbst ist die Bindegewebsarbeit, die Dr. Ida Rolf in den USA entwickelt hat. Ihre Therapie ist bekannt geworden als „Strukturelle Integration“, später in der Abwandlung ihres Namens als „Rolfing“. Sie hat die Bedeutung des Bindegewebes als stützende und formgebende Struktur ins Zentrum ihrer Arbeit gestellt – dazu die Orientierung des Menschen im vertikalen Bezug zur Schwerkraft als roten Faden für Wachstum und Wandlung gesehen.

Strukturelle Körperarbeit bekennt sich zum Verwobensein von Körper und Psyche, indem sie dafür Raum schafft. Sie arbeitet auf dem Hintergrund von „Hakomi“, der körperzentrierten Psychotherapie von Ron Kurtz. Oberstes Prinzip ist die Gewaltlosigkeit, eine sanfte und langsame Vorgehensweise. Vertrauen in die akzeptierende und respektvolle Haltung des Behandlers und dessen Unterstützung bei der Erfahrung anderer, neuer Bewusstheit machen die Qualität der gemeinsamen Arbeit aus. Wie viel aus dem seelisch-geistigen Bereich innerhalb der einzelnen Sitzungen der Strukturellen Körperarbeit Thema wird, ist abhängig von Bedürfnis und Neugier des Patienten.

Die Ziele der Strukturellen Körperarbeit lassen sich so zusammenfassen:

  • Verbesserung und Neuordnung der Körperstruktur hin zu Aufrichtung und Beweglichkeit
  • Klärung auftretender Auswirkungen
  • Erfahren einer inneren Achtsamkeit und neuen Bewusstheit im Körper

strukturelle Körperarbeit

Betrachten Sie die dargestellten Schattenfiguren einmal so, dass Sie nur auf die Umrisse der Körper achten – so können Sie die Struktur dieser Menschen erahnen, die sich in dieser gewohnten, in Fleisch und Blut übergegangenen Haltung manifestiert hat:
das stark gekippte Becken, der eingesunkene Brustkorb, hochgezogenen Schultern, der vorgeschobene Kopf – alles meist unbewusste Komponenten, die dazu dienen sollen, dem Körper eine Balance in der Senkrechten zu ermöglichen.
Jeder der oben Dargestellten würde sagen: so stehe ich aufrecht.

Eine integrierte Körperstruktur zeigt sich viel mehr im Einklang mit der Schwerkraft. Die Aufrichtung wird vom Boden aus durch den ganzen Körper unterstützt. So wird die Balance um eine zentrale innere Achse zunehmend sichtbar, wie in den beiden letzten Figuren.
In unserer Arbeit wollen wir zu einer aufrechten, beweglichen und stabil verwurzelten Haltung  finden, die den Fluss der Energien wieder ermöglicht und eine neue Befindlichkeit mit sich bringt.
Das Lösen störender Strukturelemente und das Entwickeln dieser harmonischen Haltung, das Erfahren ihrer Prinzipien und energetischen Wirkung sind das Thema der „ Strukturellen Körperarbeit“.

„Strukturelle Körperarbeit“  besteht aus einer Folge von mindestens sieben, idealerweise zehn Sitzungen, die systematisch aufeinander bezogen sind.

  • Die ersten drei Sitzungen, die „Oberflächensitzungen“ dienen der Lockerung des oberflächlichen Bindegewebes, der „Hülle“ des Menschen.
  • Die folgenden drei Sitzungen führen die Regulierung der Struktur und die Horizontalisierung der einzelnen Körpersegmente weiter. Hier wird die zentrale Rolle des Beckens für die gesamte Struktur des Körpers deutlich.
  • Die siebte Sitzung gleicht den Kopf-, Hals-, Nackenbereich der Ausrichtung des Beckens an.
  • Die Sitzungen acht bis zehn sind Integrationssitzungen. Hier erfolgt die ganz individuelle Feinabstimmung:  alle Körpersegmente werden noch einmal berührt und aufeinander bezogen.

Jede Sitzung hat Ihren klaren Schwerpunkt, aber alle schliessen mit integrativen und ausgleichenden Elementen, so daß der Schwerpunkt dieser Arbeit nicht darin liegt, Umbrüche zu bewirken, sondern neue Möglichkeiten in Haltung und Bewegung einbauen zu können.

Diese Methode ist geeignet für Menschen

  • die sich in einer verbesserten Haltung wiederfinden wollen
  • die aus dem Gleichgewicht gekommen sind durch Krankheit oder Lebensumbrüche
  • die ihre Körperwahrnehmung verbessern und damit ihre individuellen Möglichkeiten mehr ausschöpfen wollen
  • die eine ganzheitliche Methode suchen, in der Funktion und Erleben des Körpers gleichwertig sind
  • die Neugierde und Bereitschaft mitbringen für Veränderung und damit einhergehender Selbsterfahrung

Sie haben Fragen? Dann wenden Sie sich doch einfach über unser Kontaktformular an uns, oder rufen Sie uns an unter der Nummer 0821 – 50 80 228. Wir sind für Sie da…

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